Behandlungsmethoden

In-vitro-Fertilisation - IVF

Die künstliche Befruchtung, auch In-vitro-Fertilisation (IVF) oder Reagensglasbefruchtung genannt, wird in folgenden Fällen durchgeführt:

  • Die Eileiter der Frau sind verschlossen.
  • Mehrere Inseminationen haben keinen Erfolg gebracht.
  • Die Spermaqualität ist unzureichend.

Dabei bekommt die Frau Hormone, die mehrere Eibläschen in einem Behandlungszyklus gleichzeitig heranreifen lassen. Diese Eibläschen werden zum optimalen Zeitpunkt durch die Scheide in einer kurzen Narkose abpunktiert. Die gewonnenen Eizellen werden dann im Reagenzglas mit den Spermien des Partners vermischt.

Bei der In-vitro-Ferrtilisation werden pro Eizelle etwa 100.000 bewegliche Samenzellen zugegeben. Von diesen müssen wenigstens 30 % eine gute Beweglichkeit aufweisen sowie normal geformt sein.

Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)

Bei dieser Methode ist die Vorbehandlung dieselbe wie bei einer künstlichen Befruchtung. Im Labor werden die Spermien nun aber nicht nur mit den Eizellen gemischt, sondern regelrecht in die Eizelle eingebracht.

Die ICSI-Behandlung wird in folgenden Fällen durchgeführt:

Die Spermaqualität ist deutlich eingeschränkt (weniger als fünf Millionen Spermien pro Milliliter).

Zwei Versuche der künstliche Befruchtung sind fehlgeschlagen (so genannte Nullbefruchtungen).

Bei morphologischen Störungen der Spermien. Hat die Kopfregion der Spermien etwa nicht eine bestimmte Form, sind diese nicht in der Lage in die Eizelle einzudringen und können diese nicht befruchten.

Die ICSI ist eine Zusatztherapie zum IVF-Verfahren mit der Folge, dass der Kinderwunsch auch bei männlichen Fruchtbarkeitsstörungen oder Unfruchtbarkeit in Erfüllung gehen kann.

PICSI

PICSI ist eine Methode zur Selektion reifer Spermien im Rahmen der intrazytoplasmatischen Spermeninjektion (ICSI).

Bei der PICSI wird die Spermienselektion mittels Hyaluronsäure genutzt, um unreife von reifen Spermien zu selektieren  und damit eine höhere Spermienqualität für die ICSI zu erreichen. Die Köpfe reifer Spermien tragen einen spezifischen Rezeptor für Hyaluronsäure (Hyaluronan). Hyaluronan ist eine wesentliche Komponente der Hülle, welche die Eizelle umgibt. Unreife Spermien verfügen nicht über diesen Rezeptor. Dieser Hyaluron-Bindungstest selektiert Spermien, die ein bestimmtes Reifestadium erreicht haben und für die ICSI am besten geeignet sind.

Blastozystentransfer

Bei der sog. verlängerten Kultivierung werden die Embryonen in speziellen Nährflüssigkeiten kultiviert, was ihre Entwicklung in höhere embryonale Stadien ermöglicht. Im Laufe dieser Kultivierung werden den Embryonen Nährstoffe zugeführt, die für die einzelnen Entwicklungsstadien charakteristisch und notwendig sind. Dank dieser langfristigen Kultivierung werden jene Embryonen ausgeschlossen, die aufhören, sich zu entwickeln und so nicht zu einer Schwangerschaft beitragen können. Man kann besser die qualitativ hochwertigsten Embryonen bestimmen, den Tag des Transfers optimalisieren und so die Chance auf den Erfolg der ganzen Behandlung erhöhen.

In einigen Fällen (vor allem bei vorangegangenen erfolglosen IVF-Zyklen und bei älteren Patientinnen) ist die Kultivierung auf den Transfer von Blastozysten ausgerichtet. Blastozysten stellen das höchste embryonale Entwicklungsstadium dar, das man unter Bedingungen außerhalb des Körpers der Patientin erreichen kann. Embryonen im Stadium von Blastozysten sollten maximal auf die Implantation in die Gebärmutterschleimhaut vorbereitet sein. Nicht alle Embryonen sind aber fähig dieses Stadium zu erreichen, deshalb ist es auch bei der Anwendung dieser Methode möglich, dass trotz einer höheren Zahl an gewonnenen Embryonen keine Embryonen eingefroren werden können, und es muss sogar überhaupt keine eigentlicher Transfer durchgeführt werden. Das geschieht, wenn keiner der Embryonen dieses Stadium erreicht. 

Genetische Präimplantations-Diagnostik (PID)

Die Präimplantationsdiagnostik stellt eine genetische Untersuchung des Embryos vor der Einpflanzung in die Gebärmmutter (Embryotransfer) dar. Durch PID können folgende genetische Probleme diagnostiziert werden:

  • Fehlverteilungen der Chromosomen - Aneuploidien. Aneuploidien befinden sich häufiger bei IVF Embryonen, diese können Misserfolge der IVF/ICSI Behandlung verursachen, zu Fehlgeburten oder in sehr selten Fällen auch zur Geburt eines Kindes mit Down Syndrom führen. Der Anteil von Eizellen, die eine Aneuploidie tragen, steigt nach dem 35. Lebensjahr der Frau deutlich an.
  • Umlagerungen innerhalb und zwischen den Chromosomen - Translokationen verursachen Kinderlosigkeit und fehlgeschlagene IVF/ICSI Behandlung bei sonst ganz gesunden Paaren
  • Defekte von einzelnen Genen, die Erbkrankheiten ( Mukoviscidose, Haemophilie) verursachen

Die PID ist seit den frühen 1990er Jahren verfügbar und wurde bereits bei der Zeugung von über 10.000 Kindern weltweit angewendet. Im Rahmen einer PID wird noch zwischen einem Präimplantations - genetischen Screening (PGS) und einer gezielten Praeimplantations - genetischen Diagnostik (PGD) unterschieden.

Präimplantations - genetisches Screening (PGS) hilft dem Embryologen den Embryo für einen Embryotransfer auzuwählen, das keinen chromosomalen Defekt trägt. Dadurch wird die Einnistungschance erhöht und die Fehlgeburtsrate gesenkt.  

PGS ist besonders für folgende Patientinnen geeignet:

  • Frauen mir mehrfachen Fehlgeburten in der Vorgeschichte
  • Frauen, die mehrere erfolglose IVF/ICSI absolviert haben
  • Frauen, die älter als 35 Jahre sind

Präimplantatiosdiagnostik (PGD) wird bei Paaren, bei denen eine genetische Erkrankung bekannt ist, durchgeführt. Es handelt sie um eine Alternative zur Fruchtwasseruntersuchung. Somit kann einem Schwangerschaftsabbruch im Falle des positiven Resultats vorgebeugt werden. Es können sowohl monogene Erbkrankheiten ( z.B. Mukoviscidose, Haemophilie) als auch Translokationen - Umlagerungen innerhalb oder zwischen verschiedenen Chromosomen diagnostiziert werden. 

Sowohl bei PGD als auch bei PGS werden folgende Methoden angewandt:

Methode Array CGH: Array comparative genomic hybridization

Die Array CGH- Methode ermöglicht, die kompette genetische Information der Zelle zu untersuchen. Alle Chromosome werden mit einer unauffälligen Referenzprobe verglichen. Dass heißt, dass die Aussagekraft dieser Methode deutlich höher, als bei der klassischen FISH- Methode ist. Man kann nicht nur grobe Fehlverteilungen, sondern auch sehr geringe Defekte identifizieren. Bei der Array CGH-Methode werden mehrere Zellen von einer Blastozyste, d.h. von einem Embryo am 5. Tag nach der Eizellentnahme entnommen. Die Zellen werden von dem Teil des Embryos entnommen, aus dem sich die Plazenta entwickeln wird, der Embryo wird dadurch nicht bedroht. Da mehrere Zellen untersucht werden können, ist die Diagnose genauer - falsch positive oder negative Resultate können aufgrund des Mosaicismus reduziert werden.

Neu: In allen Pronatal-Kliniken können verschiedene genetische Mutationen mit Hilfe einer DNA Diagnostik festgestelt werden, wie z. B.:

Mukoviszidose (cystic fibrosis), FRAXA (fragile chromosome X syndrom), CMT (Charcott-Marie-Tooth syndrom), FSHD (faciscapulohumeral dystrophy), SMA (spinal muscular atrophy), DMD (Duchenn muscular dystrophy), SLOS (Smith-Lemli-Opitz syndrom), Marphan syndrom, NF1 (neurofibromatosis type 1 - von Recklinghausen), Achondroplasie, ADPKD (polyzystische Nieren)

Im Genetischen Labor PRONATAL werden PID Methoden seit 2003 routinemäßig und mit einer hervorragenden Erfolgsrate durchgeführt und schon mehr als 1000 Patientinnen konnten von dieser Möglichkeit profitieren.

Genetisches und Embryologisches Labor wurden nach DIN EN ISO /IEC 17025 und DIN EN ISO 15189 akkreditiert.

Assisted Hatching

Beim Assisted Hatching handelt es sich um einen Eingriff an der Embryonenumhüllung, der die Implantation, d. h. Einnistung des Embryos in die Gebärmutter erleichtert.

Am 5.-6. Entwicklungstag verlässt der Embryo seine feste Umhüllung (Zona pellucida), die ihn bis zu diesem Zeitpunkt u. a. vor Beschädigung bei extrakorpolarer Manipulation schützt. Dieser Schlüpfvorgang, sog.Hatching, ist für den Kontakt des Embryos mit den Gebärmutterzellen unentbehrlich, und ermöglicht erst die Einnistung. Da einige Embryonen nicht fähig sind, diesen Schlüpfvorgang vollständig abzuschließen und in der Zona pellucida steckenbleiben, wurde vor einigen Jahren der sog. Assisted Hatching (= Schlüpfhilfe) eingeführt. Dabei wird die Zona pellucida mikromanipulativ lokal eröffnet, um den Schlüpfvorgang (Hatching) zu erleichtern.

MESA/TESE

Bei diesem Verfahren werden Spermien aus dem Nebenhoden (MESA: mikrochirurgische epididymale Spermien-Aspiration) oder dem Hodengewebe (TESE: testikuläre Spermien-Extraktion) entnommen. Dies ist nötig, wenn die Menge oder Qualität der befruchtungsfähigen Spermien im Ejakulat nicht ausreicht bzw. sich gar keine Spermien im Ejakulat befinden (Azoospermie) oder nach einer Sterilisation.

Weil sich das Gewebe tiefgefrieren und für mehrere Behandlungen verwenden lässt, reicht in den meisten Fällen ein einziger solcher Eingriff aus. Bei einer Spermiengewinnung durch MESA oder TESE wird im Anschluss immer eine ICSI durchgeführt. 

In allen Pronatal Kliniken wird die Micro TESE seit 13 Jahren (in Pronatal Prag) bei erfolgreich (650 Eingriffe) durchgeführt. Beratungstermin in einer Pronatal Klinik ist immer Mittwochs, Operationstermin in Prag immer Donnerstag (Kryokonservierung der Spermien), Abreise Freitags mit Medikamenten und dem Behandlungsplan. Beginn der ICSI Behandlug anschließend in einem der nächsten Zyklen.


An unserer Kinderwunschklinik Natalart in Pilsen erfolgt die Entnahme der Samenzellen (unter Vollnarkose) nach dem Beratungstermin (immer Montags) am folgenden Tag in der Uniklinik. Danach werden die gewonnenen Spermien kryokonserviert, die Medikamente und der Behandlungsplan ausgehändigt.

Social Freezing

Sozial Freezing ist eine Möglichkeit, sich den Kinderwunsch zu einem späteren Zeitpunkt zu erfüllen, wenn momentan die Bedingungen noch nicht für eine Familiengründung vorhanden sind oder der Partner fehlt.

Die ersten Schritte des Social Freezing sind gleich wie bei einer künstlichen Befruchtung: Bei der Frau erfolgt eine Hormonbehandlung, um die Reifung der Eizellen anzuregen. Die Eizellen werden in einem kurzen Eingriff unter Vollnarkose punktiert. Danach werden die Eizellen vitrifiziert (eingefroren) und gelagert, bis sich die Frau für eine Befruchtung und anschließende Einpflanzung der Embryonen entscheidet.

Das Alter der Frau ist entscheidend für die Erfolgsaussichten. Die Ärzte empfehlen Sozial Freezing bis zu einem Alter von maximal 35 Jahren.Werden die Eizellen in diesem Alter entnommen, gilt demnach, dass 80 bis 90 Prozent der Zellen das Einfrieren und Auftauen überstehen, von diesen lassen sich 50 bis 70 Prozent normal befruchten. Bei zehn eingefrorenen Eizellen seien demnach drei bis vier Embryonen zu erwarten, die der Frau eingepflanzt werden könnten.

Dei Erfolgschance für eine Schwangerschaft liegen in Tschechien bei ca. 40 %.

Datenschutz- und Cookie-Einstellungen

Wir verwenden Cookies, um den Website-Verkehr zu überwachen und auszuwerten. Die gesammelten Daten helfen uns dabei, die Qualität der Seite zu verbessern, um Ihnen konstant qualitativ hochwertige Inhalte bereitzustellen.

Detaillierte Einstellungen

Datenschutz- und Cookie-Einstellungen

Wir verwenden Cookies, um den Website-Verkehr zu überwachen und auszuwerten. Die gesammelten Daten helfen uns dabei, die Qualität der Seite zu verbessern, um Ihnen konstant qualitativ hochwertige Inhalte bereitzustellen.

Notwendige Cookies Immer aktiviert
Dies sind notwendige technische Cookies, ohne die es nicht möglich wäre, Website-Dienste bereitzustellen, und daher ist es nicht möglich, sie zu deaktivieren. Diese Dateien werden normalerweise als Reaktion auf eine Aktion gesetzt, die Sie aktiv auf der Website ausführen. Dabei kann es sich beispielsweise um das Einloggen, Teileinstellungen oder das Ausfüllen von Formularen handeln. Diese Dateien speichern keine persönlich identifizierbaren Informationen.
Präferenz-Cookies
Präferenz-Cookies ermöglichen es einer Website, sich Informationen zu merken, die das Verhalten oder Aussehen der Website ändern. Dies ist beispielsweise Ihre bevorzugte Sprache oder die Region, in der Sie sich befinden.
Analyse Cookies
Diese Dateien helfen bei der Analyse der Nutzung der bereitgestellten Dienste. Sie ermöglichen die Überwachung der Anzahl der Besucher, wie Besucher die Website nutzen und viele andere anonyme statistische Daten. Dank ihnen ist es möglich, die Funktionsweise der Website zu verbessern. Die erhaltenen Statistiken können verwendet werden, um die Funktionalität, den Inhalt und den Benutzerkomfort zu verbessern. Die Dateien sammeln keine Informationen, die Sie identifizieren könnten.
Marketing Cookies
Wird verwendet, um das Benutzerverhalten für eine bessere Anzeigenausrichtung auf Websites wie Inhaltspartnern und Bannernetzwerken zu verfolgen. Diese Dateien können von Drittunternehmen verwendet werden, um ein Profil der Besucherinteressen zu erstellen. Dank dieser Profile können relevantere Marketing- und Werbebotschaften (auch auf Websites Dritter) angezeigt werden. Die erhaltenen Daten enthalten keine sensiblen oder persönlichen Informationen.